Dr. Karl-Heinz Gerstenberg: vorausschauende Struktur- und Entwicklungsplanung für sächsische Hochschulen
Es gilt das gesprochene Wort!
(…) das Thema dieses Antrages ist alles andere als neu, doch es ist brandaktuell. Vor einem reichlichen halben Jahr hat unsere Fraktion einen Antrag zur Einführung eines Hochschullastenausgleichs eingebracht, dessen Prinzip „Geld folgt Studierendem“ breite Zustimmung fand und der dennoch abgelehnt wurde. Ich hatte damals angesichts des zu erwartenden „Studentenbergs“ zumindest die leise Hoffnung, dass aus dem erfreulichen Problem auch eine erfreuliche Lösung werden könnte, sprich: dass Bund und Länder die Herausforderung nutzen, um aus der Politik der kleinen Schritte auszubrechen und einen Systemwechsel zu wagen. Wer die Hochschulminister in diesen Tagen hört, merkt, dass daraus nur kleinlaute Absichtserklärungen geworden sind.
Von einem Hochschulpakt 2020 war zu Beginn der Verhandlungen zwischen Bund und Ländern die Rede – und das zu Recht. Angesichts massiv steigender Studierendenzahlen im Westen und deutlich sinkender Studienanfängerzahlen im Osten wäre eine Politik der kleinen Schritte der größte anzunehmende Rückschritt. Genau dieser steht jedoch an: von der Perspektive 2020 haben sich Frau Schavan und die Landeshochschulminister klammheimlich verabschiedet. Jetzt geht es um die nächsten drei Jahre! Damit keine Missverständnisse aufkommen: ich begrüße ausdrücklich, wenn es gelingt, bis 2010 für die ostdeutschen Hochschulen 85 Millionen Euro Bundeszuschuss zu sichern. Und ich gehe fest davon aus, dass die anteilige Kofinanzierung vom Freistaat garantiert wird – diese notwendige Klarstellung erwarte ich von Ihnen, Frau Stange! (…)
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gerstenberg_2006-11-16_slt65_top9.pdf