Datum: 13. Dezember 2017

2. Runder Tisch „Geburt und Hebammenversorgung in Sachsen“

Am 19. Oktober 2017 fand der 2. Runder Tisch „Geburtshilfe und Hebammenversorgung in Sachsen“ im Sächsischen Landtag statt. Dazu eingeladen hat unsere Fraktion in Kooperation mit dem Hebammenverband Sachsen e.V. Teilgenommen haben Vertreterinnen des Sozialministeriums, der SPD- und der LINKEN-Fraktion, der Sächsische Hebammenverband e.V., die Ärzte, Krankenkassen, Vertreter der Hebammenwissenschaft, der Landesfrauenrat, Familienverbände sowie Elternvertreter.
Während die Regierungen in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Thüringen oder Bayern schon vor Jahren das Problem erkannt und an sogenannten ‚Runden Tischen‘ gemeinsam u.a. mit Hebammenverbänden, Vertretern von Ärzten und Krankenkassen versuchen, dem Mangel an Hebammen zu begegnen, bewegte sich in Sachsen lange nichts. Die jeweiligen Sozialministerinnen bedauerten zwar die Situation, doch lösen sollte die Probleme der Bund, insbesondere wenn es um die stark ansteigenden Haftpflichtprämien ging. Nicht einmal der Frage, wie viele Hebammen überhaupt in Sachsen tätig sind und wie viele für eine flächendeckende Versorgung notwendig wären, wurde mit der Begründung „nicht meine Zuständigkeit“ nachgegangen.
Die Unterstützung der GRÜNEN Forderung nach einem Programm zur Sicherung der Hebammenversorgung in den Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2017/18 brachte die lang benötigte Wende. Damit die im Haushalt veranschlagten 350.000 Euro auch zielführend eingesetzt werden, legte die GRÜNE-Fraktion nach und gründete in Kooperation mit dem Sächsischen Hebammenverband e.V. den Runden Tisch „Geburtshilfe und Hebammenversorgung in Sachsen“. Im März und Oktober fanden die ersten beiden Treffen statt. Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) sowie Vertreterinnen der Fraktionen SPD und LINKE folgten der Einladung. Auch Landesärztekammer, Krankenhausgesellschaft, Krankenkassen, Vertreter der Hebammenwissenschaft, des Landesfrauenrats, Familienverbände und Elternvertreter kamen, um gemeinsam Ideen für die Umsetzung des Programms zu entwickeln.
Der Runde Tisch wirkt – erste Ergebnisse liegen vor
Sozialministerin Klepsch machte am ersten Runden Tisch deutlich, dass die 175.000 Euro pro Jahr in enger Abstimmung mit den Hebammen eingesetzt werden wollen. Im Mai 2017 wurde die Ausgestaltung des Landesprogramms durch einen gemeinsamen Antrag der GRÜNEN mit der CDU/SPD-Koalition festgelegt. Erste Punkte sind bereits umgesetzt. Seit September wird eine Koordinierungsstelle des Sächsischen Hebammenverbandes e.V. finanziert. Diese soll Hebammen bei der Berufsausübung unterstützen und über Fördermöglichkeiten des Landes informieren. Durch das Programm können Hebammen, die Auszubildende im 12-wöchigen Praxisteil begleiten, finanziell unterstützt werden.
Der Runde Tisch macht weiter Druck!
Ein 3. Runder Tisch ist für das kommende Jahr geplant. Dann geht es um die Studie zur Hebammenversorgung in Sachsen, die derzeit im Auftrag des Ministeriums erarbeitet wird. Diese soll den dringend benötigten Überblick über die Versorgung mit Hebammenleistungen geben.
Wir machen außerdem Druck, dass das Ministerium die Förderrichtlinie zum Landesprogramm zügig erarbeitet und veröffentlicht. Die Hebammen brauchen Klarheit, was in Zukunft gefördert wird. Unsere Fraktion regt u.a. Starthilfen für Praxisgründungen sowie Zuschüsse für die außerklinische Geburtshilfe  in unterversorgten Regionen an.
Durch den Runden Tisch und mit dem Landesprogramm werden nicht alle Probleme der Berufsgruppe gelöst. Aber durch die vielen Beteiligten gibt es endlich die Möglichkeit, Wege aufzuzeigen, wie die natürliche und selbstbestimmte Geburt gestärkt werden kann.

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