Aus für sächsische Koordinierungsstelle NS-Raubgut in öffentlichen Bibliotheken

Dazu erklärt Dr. Claudia Maicher, kulturpolitische Sprecherin der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion:

„Damit würgt die Staatsregierung ein bundesweites Vorreiterprojekt der Provenienzforschung und -beratung ab. Gerade im ländlichen Raum lässt sie die öffentlichen Bibliotheken bei wichtigen Aufgaben jetzt wieder allein. Kulturpolitische Errungenschaften, aufgebautes Wissen und Vernetzung fallen dem blinden Konsolidierungsdruck von CDU und SPD zum Opfer, die weitere Nachbesserungen im Haushalt verhindert haben.“

„Das Aus für die Koordinierungsstelle ist für die sächsische Kultur- und Wissenschaftslandschaft besonders bitter.Denn die Expertise der Koordinierungsstelle geht dem Freistaat nun verloren. Ohne die fachliche Begleitung können Bibliotheken auch kaum eigene Projektanträge stellen und notwendige Drittmittel, insbesondere des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, können nicht mehr nach Sachsen geholt werden.“

Weitere Informationen:

>> Beitrag der Sächsischen Landesfachstelle für Bibliotheken zur Einstellung der Arbeit der Koordinierungsstelle (29.9.2025)

Die Koordinierungsstelle wurde auf Initiative der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion ab 2021 finanziert und von der Landesfachstelle für Bibliotheken erfolgreich aufgebaut. Ein von den BÜNDNISGRÜNEN eingebrachter Änderungsantrag zum Doppelhaushalt 2025/2026, mit dem eine Personalstelle in der Landesfachstelle über 2025 hinaus verlängert worden wäre, hatte keine Mehrheit erhalten. Das galt auch für Änderungsanträge zur Fortsetzung weiterer kulturpolitischer Errungenschaften der vergangenen Jahre – wie die Provenienzforschung an den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, die Sicherung des audio-visuellen Erbes und die Werkdatenbank Bildende Kunst.