Medizinische Behandlungsfehler – BÜNDNISGRÜNE fordern Ende des Blindflugs der Staatsregierung
Bundesweit wurden 2024 in 3.301 Fällen medizinische Behandlungsfehler mit Schaden festgestellt, in 75 Fällen endeten sie tödlich. Auch in Sachsen bestätigte sich zuletzt in fast jedem dritten der rund 600 geprüften Fälle ein Behandlungsfehler. Doch die Staatsregierung ist auffällig passiv und legt in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage (Drs 8/4727) des BÜNDNISGRÜNEN-Abgeordneten Thomas Löser weder Trends noch eigene Auswertungen vor. Das Sozialministerium verweist lediglich auf die Selbstverwaltung des Medizinischen Dienstes.
Thomas Löser, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, kritisiert diese Haltung:
„Betroffene von medizinischen Behandlungsfehlern wollen keine politischen Ausflüchte hören. Wenn 176 Menschen in Sachsen nachweislich Opfer von Behandlungsfehlern wurden, darf die Staatsregierung nicht die Augen vor diesem Thema verschließen. Es geht schließlich auch darum, wie wir diese Zahl senken können. Zwar verweist Ministerin Köpping auf bestehende Instrumente wie Qualitätsprüfungen, Beschwerdestellen und interne Meldesysteme in Krankenhäusern. Eine landesweite, systematische Erfassung schwerwiegender Behandlungsfehler – insbesondere sogenannter ‚Never Events‘ – existiert jedoch nicht. Auch bleibt offen, wie Erkenntnisse aus Prüfungen tatsächlich landesweit ausgewertet und zur Prävention genutzt werden.“
„Wer Patientensicherheit ernst nimmt, muss auch Verantwortung übernehmen. Dazu gehören Transparenz, eine bessere Datengrundlage und ein aktives Engagement des Landes – nicht nur der Verweis auf andere Akteure. Die Staatsregierung muss endlich eine aktive Rolle einnehmen: bei der Koordinierung, der Auswertung von Fehlerdaten und der Entwicklung wirksamer Präventionsstrategien. Denn für Patientinnen und Patienten zählt am Ende nicht, wer zuständig ist, sondern dass weitere Fehler künftig verhindert werden.“
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