Böllerfrei ins neue Jahr: Tiere und Umwelt schützen, Rettungskräfte entlasten
Der Sächsische Landtag hat heute auf Antrag der BÜNDNISGRÜNEN unter dem Titel „Böllerfrei ins neue Jahr: Tiere und Umwelt schützen, Rettungskräfte entlasten“ über Alternativen zu privatem Silvesterfeuerwerk diskutiert.
Franziska Schubert, Vorsitzende und Sprecherin für Tierschutz der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, betonte in der Debatte:
„Jedes Jahr zum Jahreswechsel wird geböllert – das verursacht Tierleid, Müll und belastet unsere Rettungskräfte. Immer mehr Menschen wünschen sich ein Ende der privaten Böllerei zu Silvester. Das zeigen zum Beispiel die mehr als zwei Millionen Unterschriften für eine Petition der Gewerkschaft der Polizei und mehrere Umfragen. Diese Zahlen sind mehr als eine Mahnung – sie sind ein Auftrag. Ein Auftrag an uns alle. Es ist Zeit, dass wir dem Druck der breiten Gesellschaft folgen. Es ist Zeit, Politik zu machen im Interesse von Tierwohl, Umweltschutz und öffentlicher Sicherheit.“
„Nichts spricht dagegen, unsere Traditionen zu bewahren – aber wir können sie weiterentwickeln: durch zentral kontrollierte, professionelle Feuerwerke, durch Licht- und Lasershows. Das alles ist genauso bunt, genauso feierlich, aber sicherer, nachhaltiger und verantwortungsbewusster. So schützen wir die vielen Haus-, Wild- und Nutztiere, denen die Knallerei Jahr für Jahr extrem zusetzt. Wir verhindern damit einen Großteil des Mülls, der zu SIlvester auf Grünflächen und in Gewässern landet. Und wir entlasten die Kommunen, die den ganzen Mist von den Straßen wieder entfernen und die Kosten dafür tragen müssen.“
Valentin Lippmann, innenpolitischer Sprecher der BÜNDNISGRÜNEN-Fraktion, ergänzte:
„Unsere Rettungsdienste befinden sich zu Silvester regelmäßig im Ausnahmezustand: Polizei, Feuerwehr und Sanitäter stehen oft wortwörtlich unter Beschuss und werden bei ihrer Arbeit behindert. Die Krankenhäuser und Notaufnahmen sind voll mit Menschen mit feuerwerkstypischen Verletzungsbildern, die hätten verhindert werden können. Die körperliche und psychische Belastung aller ist enorm.“
„Unser Nachbarland Tschechien macht es vor und hört auf den Ruf der Bevölkerung. Wir BÜNDNISGRÜNE erwarten von der Staatsregierung, dass sie hier nachzieht und sich im Bund für eine entsprechende Änderung des Sprengstoffrechts einsetzt. Wir brauchen zumindest eine Länderöffnungsklausel, die es den Bundesländern ermöglicht, Böllerverbote zu erlassen. Denn tausende Verletzte, überlastete Rettungsdienste und mit Böllern beworfenen Polizeikräfte sind nicht mit dem Ruf nach einer verantwortungslosen Freiheit zum Böllern zu rechtfertigen.“
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