Datum: 01. Mai 2022

Bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende besucht Bio-Hof Schmole in Nuknica (Nucknitz)

Der Bio-Hof Smole in Nuknica (Chrósćicy) ist ein Familienunternehmen. Hier werden artgerecht Schweine und Rinder gehalten. Franziska Schubert, Fraktionsvorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag und Sprecherin für sorbische Angelegenheiten, hat Inhaber Marko Schmole zusammen mit Tierarzt Dr. Mann besucht.

Als Bündnisgrüne und Tochter eines Fleischermeisters besucht Schubert in regelmäßigen Abständen Landwirtschaftsunternehmen. Die Afrikanische Schweinepest stellt schweinehaltende Betriebe vor Herausforderungen. Die Abgeordnete sucht dazu das Gespräch mit verschiedenen Wirtschaftsformen. Sie berichtet vom Besuch in Nucknitz:

„Mir ist es wichtig, zu hören, was Landwirte beschäftigt. Der Gäa-zertifizierte Bio-Hof Schmoleist ein Vorzeigebetrieb. Glückliche, entspannte und gesunde Tiere und eine Landwirtschaftsfamilie, die mit viel Herz das Tierwohl in den Vordergrund stellt. Das Gespräch war sehr gut und die Führung durch das Unternehmen ein tolles Erlebnis. Es ist mir und uns Bündnisgrünen ein wichtiges Anliegen, diese regionalen Strukturen zu fördern. Gesunde regionale Kreisläufe müssen das Ziel sein. Die Corona-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine führen uns vor Augen, welche Abhängigkeiten einfach ungesund sind.“

Der Hof legt großen Wert auf eine artgerechte Tierhaltung in Bio-Qualität und betreibt ökologischen Landbau. In einem Hofladen mit eigener Fleischerei werden hochwertige Produkte verkauft, die sich durch kurze Transportwege und Regionalität auszeichnen.

Die Tiere werden mit selbstangebauten Futtermitteln wie Erbsen, Lupinen und Sonnenblumen gefüttert. Diese Leguminosen sind gleichzeitig wichtig für gesunden Boden. Der Festmist wird genutzt für die Felder. Marko Schmole geht es darum, gesunde Kreisläufe zu schaffen. Auch bei der Tieraufzucht ist alles vor Ort: die Sauen werden nicht künstlich besamt, es wird konsequent auf Stroh gehalten, es gibt Bewegung im Freien und Auslauf, einen „Kindergarten“ und weder Kastenstände noch gekürzte Schwänze.

„Den Tieren geht es sehr gut. Das sieht man an ihrem Verhalten. Schweine sind sensible, kommunikative und reinliche Tiere – die Art der Haltung im Bio-Hof Schmole sollte das Ziel sein und alle, die dahingehend Schritte gehen, sollten bei der Umstellung Hilfe und Beratung bekommen.

Weitere Themen, die angesprochen wurde, sind die Nachwuchsförderung in der Landwirtschaft sowie die Bildung zum Stellenwert von Lebensmitteln. Kinder brauchen beim Aufwachsen gute Lebensmittel und eine Erziehung zur Wertschätzung. Das betrifft die Erzeugung sowie das Konsumverhalten.

„Als Fleischerstochter bin ich aufgewachsen mit dem Bewusstsein um den Wert von Lebensmitteln. Meine Eltern haben die ‚Geiz-ist-geil‘-Mentalität immer abgelehnt. Ich wünsche mir, dass in Kindergärten und Schulen wieder mehr vor Ort gekocht wird und die dafür möglichen Förderungen genutzt werden; wie etwa beim EU-Schulobstprogramm. Erziehung zu gesunder Ernährung und das Wissen um Zusammenhänge ist sehr wichtig. Das sächsische Landwirtschaftsministerium geht wichtige Schritte: sei es bei der Förderung von Bio-Modell-Regionen, der Förderung regionaler Wertschöpfung oder mit der für Mai vorgesehenen Eröffnung eines Kompetenzzentrums Ökologische Landwirtschaft.“

Der Biohof Schmole pflegt zudem sorbisches Leben und bringt sich in die Dorfgemeinschaft ein. Franziska Schubert zu diesem Engagement: „Wir waren uns einig darin, dass Werte und Gemeinschaft für Zusammenhalt wichtig sind. Familiengeführte Höfe können dazu einen wichtigen sozialen Beitrag leisten. Sie sind ein kulturelles Element für den ländlichen Raum; sie haben eine Seele und sie kümmern sich um Gemeinwohl. Statt „wachse oder weiche“ hat man hier ein Gleichgewicht gefunden. Auch diese Dimension ist wichtig, wenn wir über ländliche Räume oder gesellschaftlichen Zusammenhalt sprechen.“

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