BÜNDNISGRÜNE zum Tod von Margot Friedländer

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer verstarb gestern im Alter von 103 Jahren.

Franziska Schubert, Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt:

„Mit tiefer Trauer und großem Respekt nehmen wir Abschied von Margot Friedländer. Sie war eine beeindruckende Frau, eine unermüdliche Zeitzeugin und Mahnerin gegen das Vergessen. Ihre Lebensgeschichte und ihr Engagement für Erinnerung und Versöhnung haben Generationen geprägt – auch hier in Sachsen. Ihr Mut, nach dem unfassbaren Leid, welches ihr und ihrer Familie durch die Nationalsozialisten zugefügt wurde, nicht in Hass zu verfallen, sondern jungen Menschen in ganz Deutschland mit Offenheit zu begegnen, bleibt unvergessen.“

„Margot Friedländers Stimme war eine der Menschlichkeit, der Warnung und der Hoffnung. Gerade in einer Zeit, in der antisemitische Straftaten zunehmen und rechtsextremes Gedankengut wieder offen propagiert wird, dürfen wir ihre Botschaft nicht verstummen lassen. Ihre Mahnung ‚Versucht, ein Mensch zu sein‘ ist heute aktueller denn je. Es ist unsere Aufgabe als Gesellschaft und insbesondere auch als Politik, Verantwortung zu übernehmen und dem Hass klar entgegenzutreten.“

„Friedländer selbst sagte einmal: >>Ich bin nicht aus Hass zurückgekommen. Ich bin zurückgekommen, um zu sagen, was passiert ist. Und dass es nie wieder geschehen darf.<< Es ist auch unsere Verantwortung und Verpflichtung, das große Vermächtnis Friedländers und ihren Einsatz gegen das Vergessen mit unserem politischen Handeln weiter zu tragen.“

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag spricht den Angehörigen von Margot Friedländer ihr tief empfundenes Beileid aus. Ihr Vermächtnis wird weiterleben – in Bildungsarbeit, in der Erinnerungskultur und in unserem politischen Handeln.